Erneut beschäftigte sich der Oberste Gerichtshof (OGH) in seiner aktuellen Entscheidung (7 Ob 115/22w) mit einem Frachtbetrug, bei dem sich kriminelle Täter als ordnungsgemäßer Frachtführer ausgaben, Waren übernahmen und sich schließlich „aus dem Staub machten“. Ausgangslage Ein von uns vertretener steirischer Maschinenproduzent verkaufte im Jahr 2020 Maschinenteile nach Spanien. Mit dem Transport wurde eine österreichische Spedition beauftragt. Der Transport wurde 6-mal weitergegeben, bis er schließlich bei einer slowakischen Transportfirma, hinter der offensichtlich Betrüger steckten, landete. In der Frachtkette waren Unternehmen aus insgesamt fünf Nationen beteiligt. Zwischen unserem Mandanten und dem ersten Spediteur wurde eine Frachtpauschale von 4.794 Euro vereinbart. Der letzte Frachtführer in der Kette fuhr schlussendlich zu einem Frachtpreis von 1.450 Euro. Wie sich später herausstellte, handelte es sich bei dem ausführenden Frachtführer um einen Betrüger, der den „Account“ eines ehemaligen Transportunternehmens auf einer Frachtenbörse übernahm und sich somit den Transportauftrag erschlich. Die Kennzeichen des Fahrzeugs, welches die Ware abholte, wurden avisiert und bei Übergabe der Ware durch unsere…